Weihnachten

Weihnachten

Grundsätzliches

Das Fest der Geburt Jesu Christi ist für Rom erstmals 336 n. Chr. bezeugt. Der Termin des Weihnachtsfestes (25.12.) wurde von der römischen Gemeinde auf das heidnische Staatsfest des „Natale Solis invicti (= Geburtsfest des unbesiegten Sonnengottes) gelegt: Jesus ist die wahre Sonne, das Licht der Welt.

Obwohl man im 4. Jahrhundert beginnt, einzelne Teilaspekte des Christusgeheimnisses historisierend und nachahmend darzustellen (Karfreitag, Gründonnerstag, Palmsonntag), rückte das Weihnachtsfest immer schon Jesus Christus ganzheitlich in den Blick (als Gegenreaktion auf andere theologische Meinungen): „Als Natale (Jahresgedächtnis) wollte Weihnachten von Anfang an die ganze Person und das ganze Werk Christi feiern, also nicht nur seine Geburt als Menschenkind, sondern seine verborgene und unverlierbare Gottesherrlichkeit, ebenso seine im Gottmenschentum gründende Erlösungstat.“

Inhalt des Festes

Gott hat sich in Jesus Christus ganz und gar auf die Welt eingelassen. In ihm wird Gottes Liebe und Treue, die schon den Israeliten zuteil wurde, einzigartig greifbar und sichtbar, hörbar und spürbar (die Evangelisten erzählen uns, wie Kranke, Aussätzige, Sünder diese Liebe Gottes zum Menschen in Jesus erfahren dürfen): Er steht zu seiner Schöpfung und zu seinem Geschöpf. Er liebt seine Schöpfung und sein Geschöpf– mit Haut und Haaren.

Der Philipperhymnus (2,6-11) macht deutlich, wer der „kleine“ Jesus in der Krippe, dessen Geburtstag wir an Weihnachten feiern, wirklich ist: „Er war wie Gott, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich, wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen. Er erniedrigte sich, war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der jeden Namen übertrifft, damit vor dem Namen Jesu alle Mächte im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen und jede Zunge bekennt: Jesus Christus ist der Herr zur Ehre Gottes des Vaters.“

Wer in dem „kleinen“ Jesus nur ein niedliches Kind in der Krippe sieht – wird auf Dauer wohl nicht das Festgeheimnis begreifen. Wer Jesus wirklich ist, dürfen die erfahren, die ihm nachfolgen: Im Hören seiner Worte, im Sehen seiner Liebestaten. „Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.“ (Joh 1,14)

Vereinen wir uns mit den Hirten und allen Menschen, die zur Krippe kommen. Sehen und staunen wir. Lassen wir uns von Gottes Liebe und Menschenfreundlichkeit, die in Jesus Christus aufstrahlt, anstecken: „Kommt, lasset uns anbeten den König, den Herrn.“