Ostern

Ostern - Ursprung und  Bedeutung
 

Er ist nicht hier; er ist  auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen  hat. "

Wurzeln von Ostern liegen im jüdischen Paschafest-  (Pessach)-Fest. Man hört das noch in den romanischen Namen von Ostern,  französisch "paques" zum Beispiel. Sein Inhalt jedoch ist spezifisch christlich:  Ostern ist die Erinnerung an die Auferstehung Jesu von den Toten (vgl,  Markus-Evangelium 16,6).

Bis heute gibt es  zahlreiche Deutungen des Wortes "Ostern":

  • Ostern kommt von "Ostara", der germanischen  Fruchtbarkeitsgöttin, der Hase ist ihr als heiliges Tier zugeordnet. Sie soll  den Hasen aus einem Vogel geschaffen haben - aus Dankbarkeit bringt er nun die  Ostereier. Womit der Hase als Ostersymbol durchaus heidnischen Ursprung haben  könnte.
  • Ostern kommt von "Osten" (Aufgang der Sonne),  neuere Deutungen leiten die Bezeichnung vorn christlichen "hebdomada in albis"  (Woche in weißen Kleidern) ab und mit dem Althochdeutschen "eostarum" gedeutet.  Auch diesem Erklärungsversuch liegt die Vorstellung von Christus als der im  Osten aufgehenden Sonne zugrunde.
  • Ostern kommt vom mittelhochdeutschen  "Urständ" (Auferstehung).


Die Karwoche

In der Leidenswoche  Christi, der Karwoche gibt es zahlreiche Tage, die ihre besondere religiöse  Bedeutung haben. Die Karwoche dauert nur bis zum Karsamstag, am Abend wird  bereits die Auferstehung gefeiert.
Das "Kar-" kommt dabei aus dem  althochdeutschen "chara" - die  Wehklage.

Palmsonntag
Unübersehbar sind an diesem Tag die  vielen Palmbuschen, die zur Kirche getragen werden. Geweiht bieten sie dann dem  Haus Schutz. Am Palmsonntag beginnt die Karwoche, es ist der Tag an dem Jesus in  Jerusalem einzog.

Gründonnerstag
Mit dem Gründonnerstag endet  die 40tägige Fastenzeit. Dieser Tag steht im Zeichen der Leiden Jesu. Am Abend  vor dem Todestag Jesu erinnert sich die Christenheit an das so genannte  Abendmahl. Dieses Abendmahl, das Abschiedsessen Jesu mit seinen engsten  Vertrauten, ist der Ursprung der Abendsmahlfeier (katholisch: Eucharistiefeier).  Die Christen aller Welt feiern am Gründonnerstagabend die Einsetzung dieses  Ritus.

Zur Erklärung des “Grün”  gibt es verschiedene Ansätze:

  • lm Mittelalter wurden die Sünder in der Fastenzeit  vom Gottesdienst ausgeschlossen und mussten Busse tun. Erst am Donnerstag vor  Ostern durften sie die Kirche wieder betreten. Als Zeichen für die Vergebung  ihrer- Sünden schmückten sie sich mit jungem Grün.
  • Das "Grün" hat mit der Farbe Grün nicht zu tun,  sondern leitet sich von greinen (althochdeutsch "weinen") ab. Ob sich das Klagen  dabei auf die Fastenzeit mit dem Leiden, auf die darauf folgende Nacht, die  Jesus in Todesangst verbrachte, oder auf das Weinen über die bevorstehende  Kreuzigung Jesu bezieht, bleibt dabei offen.


Weiches auch die richtige Erklärung sein mag: Der  Name des Feiertags hat dazu beigetragen, dass in vielen christlichen Familien an  diesem Tag grünes Gemüse (Spinat) gegessen  wird.

Karfreitag
Karfreitag und Karsamstag beschließen die  Karwoche. Dieser Tag ist der Überlieferung nach der Todestag von Jesus. Zudem  fanden der Prozess, die Hinrichtung und die Beerdigung Jesu am Karfreitag statt.  Nach dem jüdischen Kalender ist Jesus am 15, Nisan mittags um die neunte Stunde  am Kreuz auf dem Kalvarienberg gestorben. Dem gregorianischen Kalender zufolge  könnte dies der 7.April des Jahres 30 oder der 3. April des Jahres 33  nachmittags um drei Uhr gewesen sein.

Die Glocken bleiben an diesem Tag  stumm, die Ministranten verwenden die hölzernen Ratschen. Für viele ist dieser  Tag der heiligste - die evangelische Kirche hat ihren höchsten Feiertag. Die  Kirche bleibt bis zum Ostersamstag still und dunkel, die Altäre sind mit Tüchern  abgedeckt.

Die Osternacht
In der Nacht von Karsamstag auf  Ostersonntag verwandelt sich die Trauer in Freude: die Feier der Osternacht ist  der Höhepunkt der Liturgie im kirchlichen Jahr. Die Lichtfeier ist der erste  Teil der Osterliturgie. Vor der Kirche wird ein Holzfeuer entfacht, die  Osterkerze am Feuer entzündet und in einer Prozession in die dunkle Kirche  getragen. Dabei singt der Priester dreimal Lumen Christi "Christus, das Licht".  Die Gläubigen entzünden ihre mitgebrachten Kerzen an der Osterkerze.

Nach  den alttestamentlichen Lesungen erklingt wieder das Gloria, das während der  ganzen Fastenzeit nicht gesungen wurde. Auch die Orgel ertönt wieder und es  läuten alle Glocken. Nach dem Volksmund sollen sie ja am Gründonnerstag "nach  Rom geflogen" sein.


Ostersonntag
Christus ist auferstanden.  Durch sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung hat er Licht in die Welt  gebracht und die Schatten des Todes vertrieben.
Mit dein Ostermorgen beginnt  die Osterzeit. Sie endet 50 Tage später mit Pfingsten.

Der Apostel Paulus  schreibt im Ersten Korintherbrief: “Ist aber Christus nicht auferweckt worden,  dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube nutzlos.”
 So wird das  Osterfest nicht nur an seinem Jahrestag, sondern auch jede Woche - nämlich am  Sonntag - immer von neuem gefeiert.

Eier
Einer der bekanntesten  Osterbräuche ist das Verschenken bemalter Eier. Das Ei ist ein Symbol für  Fruchtbarkeit und neues Leben. Zudem soll es Zeichen dafür sein, dass durch die  Auferstehung neues Leben möglich wird. Doch es gab auch einen praktischen Grund:  Während der Fastenzeit war der Genuss von Eiern verboten, weil aber die Hühner  auch während dieser Zeit ihre Pflicht taten, ergab sich am Osterfest ein großes  Überangebot. Das Verschenken war vermutlich die sinnvollste Lösung. Die kunstvolle Verzierung ist erstmal 1615 erwähnt.

Palmbuschen
Am  Palmsonntag (Sonntag vor Ostern) feiert die katholische Kirche, dass Jesus, auf  dem Rücken einer Eselin reitend, als "Friedenskönig" in die Stadt Jerusalem  eingezogen ist. Damals - so erzählt die Bibel - jubelten ihm viele Menschen zu.  "Sie nahmen Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen, und riefen: Hosanna!  Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels! "(Johannes  12,13) In Erinnerung daran wird die Palmweihe vollzogen. In Jerusalem, in Rom  und in südlichen Ländern werden Palmzweige und Olivenzweige gesegnet, in  nördlichen Ländern müssen "Palmkätzchen" (Weidenkätzchen), "Segenbaum"  (Buchsbaum) und andere Zweige als würdiger Ersatz dienen. Die geweihten Zweige  gelten als Segenszeichen für Haus und Felder.

Klappern
Das  Klappern (lautes Knattern mit einem Holzinstrument) ersetzt von der  Gründonnerstagsmesse bis zur Osternacht das Glockengeläut ("Die Glocken fliegen  nach Rom und kommen erst zu Ostern zurück") .

Osterlamm
Das  Lamm (oder Ziege) ist Symbol der Wehrlosigkeit gegen wilde Tieren, dem  Schlächter und dem Scherer. Es ist ein jüdisches Ritual das Lamm als Opfertier  zum Paschafest zu schlachten und zu verspeisen. Im christlichen Altertum legte  man Lammfleisch unter den Altar. Dabei wurde das Lamm zum Gedenken an Gott  geschlachtet.

Osterfeuer
Unser heutiges christliches Osterfeuer  entstammt den heidnischen Frühlingsfeuern, die nach einem langen Winter den  Frühling begrüssten. Die Entzündung des heiligen Osterfeuers ist ein zentrales  Ereignis für die Christen. Das Feuer wird am Ostersamstag, am Beginn der  Liturgie in Osternacht vor der Kirche entzündet und geweiht. Am Osterfeuer wird  die Osterkerze entzündet, die dann in feierlicher Prozession in das noch dunkle Gotteshaus getragen wird.

Osterkerze
In der Osterkerze  vereinigen sich griechische, jüdische, römisch und christliche Lichttraditionen.  Das Licht gilt als Zeichen des Lebens. Die Osterkerze symbolisiert den über Tod  und Sterben siegenden und auferstandenen Jesus  Christus.

Osterhase
Die Herkunft des Osterhasen ist ungeklärt.  Schriftlich erwähnt wird er das erste Mal um 1682. Vielleicht ist er eine  unverstandene Umbildung aus dem Osterlamm (vgl. F. Kluge, Etymologisches  Wörterbuch, 21. Aufl. 1975, 526). Es ist allerdings bereits auf einem  Sakramentarblatt zur Osterliturgie aus dem 12. Jahrhundert die Initiale D mit  einem Hasen geschmückt (Handschrift in der Bayrischen Staatsbibliothek München).  Da der Hase keine Augenlider hat und "mit offenen Augen schläft", sehen manche  in ihm auch ein Gleichnis für Christus, der, von den Toten auferstanden, nie  mehr "entschläft", sondern über die Seinen wacht. Manchmal will man im Hasen  wegen seiner Fruchtbarkeit ein Symbol des unzerstörbaren Lebens und damit einen  Hinweis auf die Auferstehung sehen. (Eigentlich zeichnet sich das Kaninchen und  nicht der Feldhase durch extreme Fruchtbarkeit aus.) Kirchenvater Ambrosius von  Mailand (339 -397) sah im Schneehasen, der seine Fellfarbe wechselt, ein Symbol  für Verwandlung und Auferstehung. Andere altchristliche Texte vergleichen den  Gläubigen, der bei Christus Zuflucht sucht, mit einem gejagten Hasen, der sich  in den Bergen in Sicherheit bringt. In Byzanz soll der Hase ein Symbol für  Christus gewesen sein.